Erbschaft oder Schenkung richtig anlegen

Erbschaft oder Schenkung richtig anlegen

Erbschaft oder Schenkung richtig anlegen
Du hast geerbt? Dann hast Du den Kopf sicherlich noch voll mit vielen Dingen, die zu erledigen und vor allem zu verarbeiten sind. Eine Erbschaft hat dabei nicht immer die höchste Priorität – und das ist auch völlig normal.

Nach einiger Zeit realisierst Du jedoch, daß Dir durch den Nachlaß neue Möglichkeit eröffnet wurden. Diese gilt es sorgfältig abzuwägen und auf einige Punkte ist besonders zu achten.

1. Ruhe bewahren

Wenn Du eine Erbschaft gemacht hast, insbesondere, wenn es ein größeres Vermögen ist, behalte diese Tatsache soweit es geht für Dich. 

Vermögen schafft Begehrlichkeiten von vielen Seiten und insbesondere während der Trauerphase sind Entscheidungen oft emotional geprägt. Laß Dir Zeit, orientiere Dich und sammle Deine Gedanken, bevor Du Dich an das Management des neuen Vermögens machst.

2. Ziele und Wünsche definieren

Je nach Höhe der Erbschaft oder Schenkung wirst Du wahrscheinlich viele Ideen haben, was Du mit dem Geld machen möchtest. Vielleicht sind es materielle Dinge wie ein neues Auto, eine Weltreise, eine größere Wohnung oder sogar ein eigenes Haus.

Vielleicht möchtest Du auch Deine laufenden Einnahmen erhöhen, um weniger arbeiten zu müssen oder auch um jemanden finanziell unterstützen zu können.

Mache Dir eine Übersicht zu Deinen Zielen und Wünschen und wäge dann ab, welche für Dich am wichtigsten sind. Ohne diesen Fokus laufen viele Erben Gefahr, das Vermögen Stück für Stück für viele „Kleinigkeiten“ aufzubrauchen.

3. Umsetzung planen

Du hast Deine Ziele und Wünsche definiert? Dann geht es jetzt an die Umsetzung. Wie setzt Du das geerbte Vermögen so ein, daß Du Deine Ziele auch optimal erreichen kannst? Die meisten Menschen haben keine Erfahrung und können sich nicht so detailliert mit Geldanlagen und Portfolio Management auseinandersetzen.

Was also tun? Für viele führt der Weg dann zur Hausbank oder zum Finanzberater. Grundsätzlich ist es natürlich gut, sich professionelle Unterstützung zu besorgen. Bevor Du jedoch irgendetwas unterschreibst, beherzige die folgenden Tipps.

Immer eine gute Idee:
Hole Dir eine zweite Meinung ein!

4. Berater oder Verkäufer?

Wenn Du Dich für Hilfe von Deiner Hausbank entschieden hast, schaue Dir das unterbreitete Angebot genau an. Erfüllt der Anlagevorschlag auch Deine Vorgaben? Ist das Risiko breit gestreut? Falls Du regelmäßige Einnahmen („passives Einkommen“) generieren möchtest: Sind regelmäßige Ausschüttungen zu erwarten?

Oft habe Banken Ihre eigenen Anlageprodukte. Da liegt es auf der Hand, daß die Bankberater angehalten sind, auch diese hauseigenen Produkte zuerst zu verkaufen. Wenn der Anlagevorschlag also nur aus bankeigenen Produkten besteht, ist Dein Berater vielleicht gar kein Berater, sondern eher ein Verkäufer. Als Konsequenz daraus wirst Du ganz sicher nicht den optimalen Mix an Geldanlagen bekommen. 

Freie Finanzberater können in der Regel aus allen verfügbaren Anlagen wählen, um ein Investment Portfolio zusammenzustellen. Trotzdem sind bei der Prüfung des Anlagevorschlags die gleichen Fragen zu stellen, wie beim Banker. 

5. Wer sich auf andere verläßt…

… der ist verlassen. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Trotzdem ist eine gesunde Portion Skepsis auch bei Finanzthemen durchaus angebracht. Wenn Du ein schlechtes Gefühl dabei hast, die Anlageentscheidungen in fremde Hände zu geben, dann hast Du zwei Alternativen: entweder Du legst Dein Geld gar nicht an (was nicht zu empfehlen ist) oder Du machst es selbst. 

Für das nötige Knowhow gibt es viele Beratungs- und Coaching-Angebote. Laß Dir auch hier den Coaching-Ansatz erläutern und Referenzen zeigen. Wenn Du langfristig investieren willst, dann ist ein Coach mit dem Schwerpunkt „Day Trading“ vielleicht nicht die beste Wahl.

Fazit

Eine Erbschaft kann der Eintritt in einen Lebensabschnitt mit größerer finanzieller Freiheit sein. Die nachhaltige, langfristig orientierte Anlage des Vermögens ist dafür das A und O. Laß Dir dabei genug Zeit, wäge in Ruhe ab und entscheide Dich dann, ob Du das Management Deines Erbes in vertrauensvolle Hände legst oder es mit einem neutralen Profi an Deiner Seite selbst verantworten möchtest.

Bildnachweis:
Photo by Strauss Western on Unsplash

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