Was ist ein Hedge?
Als Hedge wird bei der Geldanlage ein Geschäft bezeichnet, das ein anderes Investment gegen bestimmte Risiken absichert. Möchte sich ein Investor beispielsweise gegen einen fallenden Kurs von Aktie XY absichern, so kann er einen Vertrag mit jemandem abschließen, der ihn bei fallenden Kurse entschädigt.
Im Gegenzug zahlt der Investor für diese Absicherung eine Prämie. Ein Hedge wird häufig über Optionen (Calls und Puts) und Swaps abgebildet. Diese Instrumente sind meist standardisiert und über die Börse handelbar.
Beispiel:
Investor A hat die Aktie XY in seinem Depot. Der aktuelle Kurs dieser Aktie beträgt 100 EUR. Investor A befürchtet, dass die Aktie während der nächsten sechs Monate an Wert verliert und erwartet einen Kurs von 90 EUR. Er kauft sich eine Option (Put), mit der er das Recht hat, die Aktie für 100 EUR zu verkaufen. Für diese Option zahlt er 3 EUR. Folgende drei Szenarien können nun eintreten:
1. Aktie steigt: Investor gewinnt auf der Aktie und verliert die 3 EUR Kosten für die Verkaufsoption
2. Aktie bleibt bei 100 EUR: kein Gewinn oder Verlust aus der Aktie, 3 EUR Verlust für Absicherung
3. Aktie fällt auf:
a. z.B. 95 EUR: Investor verliert aus der Aktie (-5 EUR), erhält Verlusterstattung aus der Option (+5 EUR) und trägt die Kosten für den Hedge (-3 EUR), somit beträgt der Verlust dank der Absicherung nur 3 EUR statt 5 EUR
b. z.B. 90 EUR: Investor verliert aus der Aktie (-10 EUR), erhält Verlusterstattung aus der Option (+10 EUR) und trägt die Kosten für den Hedge (-3 EUR), somit beträgt der Verlust dank der Absicherung nur 3 EUR statt 10 EUR
Der Verlust des Investors ist in jedem Szenario auf die Hedge Prämie von 3 EUR begrenzt, während der Vertragspartner (Stillhalter) mit weiter fallenden Kursen immer größere Ausgleichszahlungen leisten muß. Die Prämie darf der Stillhalter in jedem Fall einbehalten.
Hier kannst Du Dir diesen Beitrag auch als Video ansehen.
Bildnachweis:
Photo by Christian Wiediger on Unsplash